Mediävistik – Ältere deutsche Literaturwissenschaft

Welche Zusammenhänge finden sich zwischen Poetik und mittelalterlicher Musiktheorie? Wie reflektieren Dichter die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Kunst – auch im Hinblick auf ihre Medialität? Wie konzipiert mittelalterliche Literatur Identität – personale und kulturelle?

Dies sind einige der Fragestellungen, denen ich mich im Rahmen meiner Forschungstätigkeit zur deutschen Literatur des Mittelalters – besonders zur höfischen Epik und Lyrik des 12. bis 14. Jahrhunderts und zur frühneuhochdeutschen Literatur – widme. Meine Schwerpunkte liegen in den Bereichen der Literatur und Kulturtheorie des Mittelalters, der historischen Medialität und Ästhetik der Vormoderne, der historischen Poetik, der Sprachreflexion und der Konzeption regionaler und personaler Identität.

Damit richtet sich mein Interesse auf Fragen der Medialität und Materialität der Kommunikation (Klang, Stimme), und der Intermedialität (Visualität von Klang in Text und Bild). Eingeschlossen darin ist das Thema „Literatur und Wissen“, das einerseits nach Ordnungen des Wissens fragt, andererseits nach Wegen der Wissensvermittlung zwischen lateinischer Gelehrsamkeit und volkssprachiger Dichtung in europäischer Perspektive.